Freitag, 1. August 2025

Neuerungen am Schwendisee August 25

 

Just zum Nationalfeiertag treten die neuen Gemeindebestimmungen, zur Parkplatzordnung am Schwendisee in Kraft. Es bleiben die 11 Parkplätze beim Stall eingangs Steg. Erweitert wurde das Angebot mit öffentlichen Parkplätzen beim Resonanzzentrum. Aufgehoben sind die Parkplätze auf der Wiese an der linken Seite des Schwendisees.

Neu: erste 15 Minuten Gratis, dann die Stunde vier Franken bei einer maximalen Parkzeit von vier Stunden.

 

 

Das Naturwunder Schwendisee ist die Heimat von vielen Tieren. Die Grauschwalbe sieht man segeln, auch der Graureiher war schon Gast, hie und da ein Frosch; Schmetterlinge und andere gefiederte Freunde haben hier ein zuhause; der Maulwurf gräbt seine Tunnels; der Hecht schwimmt seine Runden.

Auf dem Bild die Entenpopulation am 1.August 25

Ein Grund, den Naturschutz am Schwendisee ernst zu nehmen.
 

Montag, 21. Juli 2025

beherrschen oder verwalten

 

Wandert der befliessene Naturliebhaber vom dunklen Boden zum Oberdorf, wird er diese Stelle passieren: den Weg aus dem Wald bei der Donnertrommel. Dabei eröffnet sich ein atemraubendes Panorama. Der Blick auf Schafberg und Gulmen.

 

Es hat etwas Eigenes, den Flug des Schmetterlings in freier Natur zu beobachten. Sich Zeit zu nehmen, zu sehen, wohin denn seine Reise gehen könnte. Das unbeschwerte Geflatter widerspricht jeglicher Logik. Es ist mit keiner anderen Flugart vergleichbar.  Selbst der Spatz, wenn er auch kein eleganter Segler ist, flattert sich gerade vorwärts. Der Schmetterling aber fliegt mal links, mal rechts, mal nach oben und mal nach unten.

Er bewegt sich nicht entlang einer Linie.  

Er berührt diese höchstens, lässt seinen Flug aber nicht von ihr begradigen. Mit seinem lockeren Wesen verschafft er sich Freiheit und erfreut den Betrachter.

 

Auch die Generation nach dem zweiten Weltkrieg hat die gerade Linie verlassen. Die populäre Musik der sechziger hat einen unorthodoxen Stil angeschlagen. Laute Beats, wummernde Basslines und rauchige Rhymes. Kilometer weit hat sich ein Song aus den Sechzigern von der geraden Linie entfernt, um gegen den herrschenden Mainstream anzusingen:

Born to be wild.

Eine ganze langhaarige und ungewaschene Generation mit weiten Hosenstössen und blumigen Hemden hatte ein Hymne.

Was bitte schön? Oder wie? Wie kann ich wild sein, in diesem Leben hier. Das ganze Leben zielt darauf ab, ein fähiges Glied in der Marktwirtschaft zu sein. Eine Abweichung liegt da nicht drin. Wie kann ich etwas tun, das meinem eigenen Leben Freiheit verschafft?

 

Die Hippies der sechziger Jahre hatten die Linie verlassen. Sie hatten nicht vor, sich direkt und geradeaus zu bewegen. Darin eingebunden war eine kleine Minderheit. Es war auch die Zeit der Jesus People in Amerika. Während die Blumenkinder einfach nur das strenge Korsett der Gesellschaft abstreiften, wollten die Jesusjünger mehr. Sie kümmerten sich um ein neues Leben mit christlichen Werten. In der Schweiz hatten wir in den siebzigern die New Life Bewegung. Gestartet unter Drogenabhängigen in Zürich. (Man lese: Der Tod eines Gurus)

 

Schliesslich ist auch die Reformation der traditionellen Kirche im 16. Jahrhundert eine Bewegung, die sich nicht an die gerade Linie gehalten hat. Kirchen wurden gesäubert. Die Botschaft der Bibel wieder gepredigt. Zwingli forderte Glauben aufgrund der Predigt. Das katholische Sakrament war gefallen. Es entstand die reformierte Kirche. Nicht nur das. Es gab noch freiheitlicheres Geflatter: die Wiedertäufer. Das 16.Jahrhundert birgt auch den Kern der Glaubensfreiheit. Es entstanden die ersten Freikirchen.

 

Und so möchte ich als postmoderner Mensch die Frage stellen: „Wo könnte ich wieder die gerade Linie durchbrechen. Was täte mir gut, wo könnte ich den Mainstream verlassen?  Neben der Linie fliegen, wie es der Pipolder macht. Vielleicht ist der Blick in die eigene Vergangenheit gut. Welcher Zeitgeist, welche Bewegung hat mich am meisten geprägt? Habe ich auch mal begonnen, neben der Linie zu tanzen? Und hat mich schon lange wieder der breite Sog des Mainstreams im Griff?

 

So ist vielleicht nicht alles in der Jugend Begonnene mit schlechtem Ziel behaftet. Vielleicht bin ich ein Konsum-Kind, oder ein Gottes-Kind; ein Hippie- oder ein Bürgerkind, vielleicht ein Zuschnitt der Siebziger oder Achtziger; ein Arbeiter- oder Elitekind.

 

Als Schwendiseewart blicke ich den fünften Sommer von der Naturstrasse zum dunklen Boden über die Moorseen. Oder bei der Donnertrommel über die Weide zum Gulmen. Um zu beobachten, was der Falter anders macht. Oder die Jodler, die bald ins Klanghaus ziehen.

Ich entscheide über den Weg, den ich gehe, arbeite ohne Plan, gehe kapriolenartig vorwärts, die Natur vor Augen, die ich verwalten soll, ohne sie zu beherrschen.

Ich bringe das Holz, verräume den Güsel, repariere die Instrumente, rede mit den Leuten. So wirke ich ein wenig der stetigen Profitorientierung entgegen. Immer vor Augen, das Wunder des Schwendisees und: die Bewahrung der Schöpfung.

Freitag, 1. November 2024

The fortunate Summer of 2024: Der glückliche Sommer von 2024

 

Ein weiterer fantastischer Sommer hat sich geneigt, noch erstrahlen die Matten in herbstlichem Glimmen. 

Familien, Gruppen, sportlich ambitionierte, Musiker, jung und alt haben die Böden der Instrumente auf dem neu lancierten Klangweg bespielt.

Dabei konnten sie sich von der Qualität der Installationen überzeugen. Für Kinder die Schaukel an einem Baum im Wald unterhalb der Freienalp; für Erwachsene der Betruftrichter beim Herrenwald; für experimentelle Seelen das Röhrophon und das Waldweld im dunklen Boden.

 

Und während der Besucher in milder Jahreszeit die Höhen von der Sellamatt über Iltios nach Oberdorf bewandert, öffnet sich zwischen dem Tannengrün und dem Laubwald immer wieder der Blick auf den im Schein der Sonne glitzernden Schwendisee. Wie das Herz des Berges, der Arkenstein aus dem Roman „Der Hobbit“ von Tolkien, schmiegt er sich in die Senke zwischen Gamserrugg und Chäserrugg. Rauch steigt an schönen Tagen zur Mittagszeit von den vier Feuerstellen zum Himmel. Aber der Wanderer muss den Klangweg nicht verlassen, um sich für den Vesper zu wappnen. Der dunkle Boden, in der Etappenmitte des Klangwegs gelegen, bietet ebenfalls die Möglichkeit, seine Wurst schmackhaft zuzubereiten.

Während der Klangweg in schönster Natur die Seelen der Wanderer erfrischt, entsteht am Knotenpunkt von hinterer und vorderer Schwendistrasse das neue Produkt der Klangwelt Toggenburg: das Klanghaus.

Ein imposanter Bau, der sich in seinem fein geschwungenen Schindelkleid würdevoll in die Landschaft einfügt. Einheimische notabene, die rechteckigen. Und schon von Anfang an ist klar, das Klanghaus muss nicht um Anerkennung bitten; es überzeugt durch seine schlichte Schönheit.

Ausserhalb der Konstruktion, der begrünte Boden; er tut sich gerade noch schwer, eine ebenso würdevolle und gleichmässige Struktur zu erzeugen. Er bittet um das, was wir Menschen oft nicht haben: Zeit und Geduld, um zu werden.

Die majestätischen Ruggen darüber mit den schroffen Fluhen scheinen währenddessen dem Treiben der Menschen gelassen zuzusehen. Sie haben gesehen, dass sie bauen; sie haben gesehen, dass sie johlen; auf der Aussenplattform stehen um den Ton zu geniessen; hunderte Meter entfernt müssen sie stehen, sie, die doch Musik lieben und verstehen; und darum ein frohes Echo zurückwerfen: umsonst!

 

Klangweg und Klanghaus, ein technisches Produkt erstellt von Menschen, um die Gäste mit musikalischen Leckerbissen zu beglücken. Die passende Kulisse für einen glücklichen Sommer liefern die Natur, die Berge, die Wälder, die Fluhen: umsonst.

Mittwoch, 22. November 2023

Saison 23 am Schwendisee und auf dem Klangweg: in Bildern

 

Wie ziehende Wolken ist der Winter 22/23 dahingegangen. Mit einem fernen Gruss seiner Schneepracht, die er eigentlich abliefern sollte. Blaue Flecken am Himmel, grüne Matten bis Mitte Januar. 






So präsentierte sich das Übungslifttrasse Ende März 23 bald als Schneeweg durch apere braune Matten. Frühlinghaftes Tauwetter und der Schnee schon bald mehr Wasser, als kompaktes Weiss. Stundenlang den Schnee für einen Tag mehr Betrieb von den Hängen des Iltios kratzen. Von der Eintiegsstelle bis zum Horen. Und als Gäste meist die angehenden Skilehrer, die es trotzdem locker nahmen.







Durch diese Gasse muss er kommen. Derjenige, der sich seit nunmehr drei Jahren aufmacht, als Schwendiseewart und Klangwegmacher zu fungieren. Wenn die Temperaturen im Frühling steigen, die bereitgestellten Holzbeigen sinken, die Sonne wieder höher über dem Tal ihren Weg geht, die Bergbahnen Teilrevision durchführen und das Fortschreiten der Natur durch erstarkende Farben von der nächsten Jahreszeit kündet. Und meine Gedanken im Übergang zum nächsten Teilzeitjob schon lange am Schwendisee verweilen.






Es zur Gewohnheit geworden ist, bei der ersten Besichtigung des Schwendisees und des Klangwegs nicht nur zu Fuss zu sein, sondern auch die Vierbeiner dabeizuhaben. Ein rechter Tagesmarsch durch Altschnee, apere Stellen und noch erdrückte Landschaft.





Bald das Eis auf dem See geschmolzen, die Kübel gestellt, Holz in den Dreiecksverschlag gefüllt, Tische zurecht gerückt und der Grill mit der Drahtbürste gereinigt.

Am Rande des Schwendisees wilde Feuerstellen beseitigt, die Stangen für den Laternliweg wieder versorgt und die Lawinentafel ins Sommerlager gesteckt. Und schliesslich der Gruss von erstem Mückengeschmäus, fröhliches Vogelzwitschern und wieder der Ansatz eines Rauschens des Windes in den Blättern der Laubbäume. Der Steg enteist, die Plattform bereit und bald auch der Weg frei für Schwimmer.





Auch der dunkle Boden sich rühmen kann,

einen neuen Verschlag für Brennholz zu haben.

Den Wanderer sofort es schlägt in den Bann,

Seine Seele in stiller Umgebung sich mag laben.







Die Aufgabe es ist, zu hagen,

Pfosten, Schranken, Pfähle zu stellen.

Die Wanderer mögen es nun wagen,

In Massen über die Wege zu quellen.

 

 

 

 

Inmitten schönster Natur ein Catwalk als Steg.

Ein Catwalk inmitten schönster Natur,

Sind die Planken mehr als nur ein Weg?

Auf dem Holz durch das Grün eine Kur.







Nicht nur die Jahreszeit bringt Veränderung. Auch die Vision neuer Klangbauten auf dem Weg. Gewichen der schwarze Singstein, geworden die helle Bühne. Sitzen, ruhen, horchen mit dem Blick auf die Talstation der Chäserruggbahn. Mit einem bisschen Glück der röhrende Hirsch den Pfad quert. Vor allem am frühen morgen er den freien Anger beehrt.






 

 

 

Neu hingestellt. Die drei Klangzeugen auf der Sellamatten beim Herrenwald. Stämme freigestellt mit Röhre. Zu schlagen den Klöppel fein. Hände an den Klangkörper gelegt, das Vibrieren jede Faser des Körpers bewegt.

Lange man hört den Ton. Wenn der Wanderer schritt schon davon. Ein dumpfer Klang des müden Pilgers Lohn.

 

 

 




Das Rund mit Litophonen hier einmal stand. Die Kugel über den Klangstein sich wand. Entflogen der Sound der Jahreszeit. Der Klangwelt neue Bauten bald so weit.









In der Klangmühle neu gestellt die C-Ton-Mühle. 

Zu drehen die Spindel in der Schattenkühle.

Zusammen mit der grossen und den Schellen, die nebenan den Raum mit dem Klang erhellen.








Zu Ende eine Saison mit Stürzen, chaotischer Witterung und Menschen auf Achsen. Ein touristischer Hotspot- möge der Klangweg wachsen.

Für gross und klein, Profi und Amateur, Musikus und Banause, für jeden etwas, vor allem, eine grosse Klangwegsause.

 







Zum Schlusse der tollen Wort-Bild-Erstellung sei gesagt,

Auf den "Schofberg" einen kühnen Blick gewagt. Durch Schnee, Wolken und Ferne,

Im Toggenburg sind greifbar die Sterne.







Die Saison ist zu Ende. Der Weg zurück versperrt. Die Zeit stets nach vorne weist, in unnahbare Ferne. Was mag er bringen, der Winter 23/24? Wir wissens noch nicht, ob er uns beglückt, und mit Freude bestückt.




Neuerungen am Schwendisee August 25

  Just zum Nationalfeiertag treten die neuen Gemeindebestimmungen, zur Parkplatzordnung am Schwendisee in Kraft. Es bleiben die 11 Parkplätz...