Dienstag, 19. Oktober 2021

Rückblick Schwendiseewart Mai bis Oktober 21

 

Impressionen aus sechsmonatiger Arbeit als Schwendiseewart und Klangwegmacher

Bild: Schwendisee Ende April

Nur zaghaft hat der Frühling den Winter vertrieben



Bild: der hintere Schwendisee im Mai, Nässe durch Regen, Wolken und Nebel

So auch bei erneutem Schneefall und beissender Kälte zusammen mit Ruedi im Übergang vom April zum Mai das Röhrophon auf Sellamatt montiert.



Bild: Das aus dem alten Seegüetli abmontierte Gartengestell.

Bei allen Mutmassungen und Meinungen zum Verbleib des Magazins des Schwendiseewarts endlich das Lager vom Schopf ennet des Seegüetlis in den alten Stall von Ruedi verlegt.



Bild: Ein Zickchen oberhalb des Klangwegs zwischen Schellenbaum und Felsenton.

Meine Arbeit; nicht nur von den Menschen begutachtet.




Bild: Die Julistimmung auf der Sellamatt

Ob früh am morgen oder spät am Abend: immer umgeben von einem der schönsten Panoramen der Voralpen.




Bild: die Feuerstelle dunkler Boden in der Mitte des Klangweges gelegen.

Ob an den Instrumenten auf dem Klangweg, oder an den Feuerstellen am Schwendisee und dem Steg durch das geschützte Moor: Ein von vielen Touristen besuchtes kulturelles Angebot will gewartet werden und bis zur Rast des Wartes geht es bis Ende Saison:



Pfosten beim Saitenklang ersetzt,











Farben beim Kuhlöckler erneuert,







Feder beim Schaleglütt ausgewechselt,








Kübel geleert, Holz nachfüllt, Grille gereinigt, Abfall aufgenommen, 

und:










Zusammen mit Iwan vom Bauamt die Jodlerstele eines mit der Klangwelt vernetzten Kulturweges aus der Innerschweiz gesetzt.

Steht beim Schaleglütt

Und: vieles mehr!








Bild: Vier der fantastischen Sieben!

Fazit: Eine gute erste Saison als Klangwegmacher und Schwendiseewart. 

Die Touristen schätzen die Sauberkeit, die Einheimischen präzise Arbeit und ich..., um es auf schweizerdeutsch zu sagen, bin "gottäfroh", einen Teil meiner Arbeit draussen unterhalb der Sieben verrichten zu dürfen.



Samstag, 2. Oktober 2021

Vom Wert der Arbeit; Müllmänner unter sich

 

Der Wert der Arbeit; eine philosophische Betrachtung

Bild: ein Exot unter den Rädern: ein altes Rennbike Marke Gitane


Es ist natürlich das unnatürliche an der Sache. Ein E-Bike dient hier oben zur Bespassung. Für mich ist es aber das effiziente Mittel um das Soll an Arbeit am Schwendisee und auf dem Klangweg abzuarbeiten. Mit dem Backpack, manchmal voll bis zum obersten Rand. Auch der alte Rucksack aus dem Schweizer Militär das geeignete Mittel. Ausgestattet mit zusätzlichen Lederriemen, um in die Höhe zu laden. Oder mit dem Anhänger, gekoppelt an das moderne E-Bike. Der steilste Stutz mit mindestens acht KMH bewältigen.

Das bringt mich natürlich dazu, über den Wert der Arbeit an und für sich nachzudenken. Über das geforderte Tempo, keinen Zeitverlust zu erleiden. Umgeben von dem intakten Wald und den zwei dunklen Seen, dem trägen Moor hier auf der Schwendi. Mit dem Bike vom dunklen Boden zum Materiallager im Stall beim Parkplatz an der Kreuzung zu Iltios unterwegs. Ein scharfer Bremser vor dem Eisentor beim hinteren Schwendisee. Die Kühe sind noch auf der Weide.

Dort treffe ich auf den Biker in bester Outdoorkleidung. Rucksack mit Ersatzbatterie hat er dabei, er steht vor dem Tor. Er sei von Buchs hochgefahren. In Arbon arbeite er das Gleiche, was ich hier mache, nämlich Kübel leeren. Bei der Gemeinde. Schon lange Jahre mache er das, und es sei eine Zumutung, vieles sehr kompliziert geworden. Die Leute seien überhaupt nicht mehr tolerant, jeder schaue nur für sich. Die Arbeit hätte sich sehr verändert. Seine Route durch das Städtchen, er spule sie meist nur noch ab. Ich antworte, nein, hier halten sich die meisten an die Regeln. Und es ist meist sehr sauber, alles in den Kübeln. Friedlich.

Und wir kommen auf die Arbeitsmoral zu sprechen. Nein, sagt er, die Jungen wüssten meist nicht mehr, was arbeiten heisst. Sie kommen auch meist vom Amt, hätten ihre Ansprüche, aber von durchbeissen, eine Arbeit durchziehen, zu leiden damit es gut kommt, halt arbeiten bis das der Schweiss ausbleibt, nein, das könnten die nicht mehr.

Ich denke wie so oft an meine These. Wie gut ist es doch, einen Mann, eine Frau, am richtigen Platz zu haben. An der Stelle, wo sie hingehört. Mehr investiert, als bloss ihr Fachwissen. Herzblut, ist so ein Ausdruck. Derjenige hat Herzblut investiert, er ist die zusätzliche Meile gegangen und hat den Mist beseitigt. Auch wenn er oder sie in die Jahre gekommen ist. Und immer noch danach fragt, mehr zu tun, als bloss für den Lohn zu arbeiten.

Ich verabschiede den Müllmann aus Arbon. Es war ein gutes Gespräch. Austausch von Arbeitsphilosophien und ein bischen Small Talk. Auch das würde ihm fehlen, am Arbeitsplatz. Kollegen zum Reden. Nicht bloss Leistung zeigen, auch ein gewisses Mass an Sozialität. Dafür musste er erstmal auf sein Bike steigen und losradeln. Ob er gefunden hat, was er sucht? In einem einfachen Gespräch?

 

Saison 23 am Schwendisee und auf dem Klangweg: in Bildern

  Wie ziehende Wolken ist der Winter 22/23 dahingegangen. Mit einem fernen Gruss seiner Schneepracht, die er eigentlich abliefern sollte. Bl...